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GWW Starter Camp

Erzähl mir von deiner Förder-Reise!

Das Region gestalten-Projekt Better Promote befindet sich auf einer Reise durch die Förderlandschaft. Die ersten Stationen waren fünf Fokusregionen. Auf den Stationen haben die Umsetzerinnen und Umsetzer von Förderprojekten aus dem Altenburger Land, dem Kyffhäuserkreis, Nordfriesland, Lüchow-Dannenberg und der Prignitz von ihren Fördererlebnissen berichtet: Was läuft aus Sicht der Projekte in der Regionalförderung gut und was sollte neu oder anders organisiert werden? Durch exemplarische Geschichten von Förderprojekten, in Better Promote werden Sie „Umsetzer-Reise“ genannt, konnte ein Blick aus Sicht der Nutzenden auf die Förderprozesse in der Regionalentwicklung geworfen werden.

In der Regionenkonferenz wurden unter anderem die Umsetzer-Reisen der Smart Region in Nordfriesland und der Grünen Werkstatt in Lüchow-Dannenberg vorgestellt:

Nordfriesland

Nordfriesland mit seiner Küste und seinen vielen Inseln und Halligen ist sowohl landschaftlich als auch touristisch sehr attraktiv. Die Menschen, die hier leben, haben es allerdings oft sehr weit bis zum nächstgrößeren Ort. Durch die Digitalisierung könnte der Zugang zu Verwaltungsleistungen, zur Arbeit und zu sozialen Angeboten einfacher werden, dachte sich der Landkreis. Die Idee für ein Smart Region-Projekt, an dem sich alle Kommunen der Region beteiligen können, fand viel Zuspruch. Doch dann stellte sich heraus: Die Ausarbeitung eines Projektplans und eines gemeinsamen Förderantrags mit vielen Verbundpartnern ist komplex. Zum Glück unterstützte ein professioneller Vermittler, das Förderscouting Nordfriesland. Dieses bündelte die Kommunikation und ermutigte die Beteiligten immer wieder, am Ball zu bleiben. Die Bewerbung um Fördermittel war nach mehrmaligen Versuchen schließlich erfolgreich. Das liegt auch daran, dass das Projekt seinen Fokus nochmals ausgeweitet hat und als „Smarte Grenzregion“ mittlerweile in der Digitalisierung mit Nachbarlandkreisen und der angrenzenden Region in Dänemark kooperiert.

Lüchow-Dannenberg

Das Wendland ist für viele Dinge bekannt. Hier finden nicht nur Atommülltransporte statt; nachts bietet sich ein unvorstellbarer Blick auf die Sterne! Der Landkreis ist aber auch sehr dünn besiedelt und die schlechte Verkehrs- und Schienenanbindung erschwert es, dass sich Familien oder Unternehmen hier ansiedeln. In der Region gibt es Menschen, die viel bewegen wollen. Einige von ihnen gründeten die Grüne Werkstatt, ein ehrenamtlich getragener Verein, der sich als Plattform für Innovationen versteht. Viele kleinere Initiativen und Förderprojekte hatte die Grüne Werkstatt schon begleitet, bevor sie einen größeren Schritt wagte: Gemeinsam mit Partnern aus Nachbarlandkreisen aus Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen-Anhalt und Brandenburg warb die Grüne Werkstatt Fördermittel für eine länderübergreifende Kooperation ein und kann nun im Vierländereck neue Impulse setzen. Für die Grüne Werkstatt als Verein ist es aber auch herausfordernd, die Förderbürokratie, die eigentlich für die Kontrolle von Unternehmensförderungen geschaffen wurde, zu bewältigen.

In diesen beiden von Better Promote nachgezeichneten Umsetzer-Reisen – der Smart Region in Nordfriesland und der Grünen Werkstatt in Lüchow-Dannenberg – gibt es einige Parallelen. In beiden Regionen stellen sich die Handelnden ähnliche Fragen: Wie können große Förderprojekte mit vielen Stakeholdern zielgerichtet gesteuert werden? Wie können ehrenamtliche Bürgermeisterinnen und Bürgermeister sowie Bürgerinnen und Bürger kleiner Gemeinden in Nordfriesland oder zivilgesellschaftliche Vereine wie im Wendland von Aufgaben der Förderverwaltung entlastet werden? Welche Rolle sollte der Landkreis einnehmen und welche Unterstützungsstrukturen braucht die Regionalförderung?

Neue Bekanntschaften und Perspektiven

Better Promote hat nicht nur die beiden Projekte miteinander bekannt gemacht. Bei dem Erfahrungsaustausch waren viele weitere Projekt-Umsetzerinnen und Umsetzer sowie in der Regionalentwicklung Tätige aus den fünf Fokusregionen dabei. Am 5. November 2021 konnten sich die Menschen hinter den Projekten und aus den Fokusregionen zunächst bei einem digitalen Picknick persönlich kennen lernen. Am 10. November 2021 fand dann eine digitale Regionenkonferenz statt, auf der sich die Teilnehmenden in offener und kreativer Atmosphäre fachlich austauschen konnten.

Ein weiterer Programmpunkt: Better Promote hat einige zentrale Handlungsansätze für ein serviceorientiertes Förderwesen in die Konferenz mitgebracht. Diese wurden durch die vorangegangenen Reisen in den Fokusregionen gewonnen und zwischenzeitlich durch das Projektteam verdichtet, gebündelt und weiterverarbeitet. Die Handlungsansätze wurden auf der Regionenkonferenz vorgestellt und mit den regionalen Akteurinnen und Akteuren reflektiert.

Screenshot einer Videokonferenz
Quelle: Sopra Steria

Abbildung 1: Damit die Perspektive der Nutzenden sich in den Handlungsansätzen wiederfindet, wurde in der Regionenkonferenz intensiv diskutiert.

In kleinen Arbeitsgruppen bewerteten die Teilnehmenden, welche Bestandteile der Handlungsansätze besonders wichtig sind oder wo noch einmal nachgeschärft werden sollte. Auch konnten sie eigene Ideen und neue Aspekte einbringen. Am Ende wurden die Ergebnisse noch einmal von allen gemeinsam besprochen, denn nur so konnte sichergestellt werden, dass die Handlungsansätze die Herausforderungen der Umsetzerinnen und Umsetzer aus allen Fokusregionen berücksichtigen.

Die Reise geht weiter

Bereits für November sind nun überregionale Förderdialoge mit den für die Förderpolitik zuständigen Stellen in Bund und Ländern vorgesehen. Denn Better Promote betrachtet den gesamten Förderprozess in einer 360°-Sicht.

Better Promote Prozess
Quelle: Sopra Steria

Abbildung 2: Better Promote betrachtet Förderprozesse aus einer ganzheitlichen Perspektive: von der Rolle der Umsetzer der Projekte über die Ermöglicher bis zu den Programmmachern und Zielgebern der Förderpolitik.

Die Fördererfahrungen und Handlungsansätze, die mit den engagierten Menschen aus den Regionen ausgearbeitet worden sind, werden auf der nächsten Etappe des Projektes mit Vertreterinnen und Vertretern der Ermöglicher und Macher von Förderprogrammen besprochen. In diesen Förderdialogen werden die wichtigsten Handlungsansätze diskutiert und mit Blick auf die rechtlichen Rahmenbedingungen und Möglichkeiten abgesichert. Den Abschluss der Reise von Better Promote bildet eine Veranstaltung im Frühsommer 2022. Auf der Veranstaltung wird ausführlich von der Reise und den Stationen berichtet und die erarbeiteten Handlungsempfehlungen für eine serviceorientierte Förderpolitik werden den Entscheiderinnen und Entscheidern in der Förderpolitik sowie der Fachöffentlichkeit vorgestellt.

Autorinnen: Cara Jeannine Heine und Christina Böttche

Keyfacts

In Workshops von Better Promote werden Elemente aus dem Design Thinking angewendet. Design Thinking ist eine systematische Herangehensweise an komplexe Problemstellungen, um innovative Lösungen aus Sicht der Anwendung zu entwickeln. Die Sichtweise der Umsetzerinnen und Umsetzer von Förderprojekten wird eingenommen, um serviceorientierte Förderprozesse und -strukturen zu erarbeiten.

Die neuen Ansätze für das Förderwesen sollen natürlich nicht nur für die Umsetzerinnen und Umsetzer von Projekten attraktiv sein, sie müssen gleichzeitig auch realisierbar sein. Deshalb sind die Vorbereitungen für die Weiterreise von Better Promote bereits getroffen. Im nächsten Schritt werden die Handlungsansätze den Macherinnen und Machern von Förderprogrammen in Bund und Ländern vorgestellt.

Ein Programm des Bundesministeriums für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen (BMWSB) in Zusammenarbeit mit Bild-Dokument für das Frontend