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Kreislaufwirtschaft-Headerbild

Da schließt sich der Kreis –
Systemische Kreislaufwirtschaft als Treiber ländlicher Entwicklung

Besonders für die regionale und lokale Ebene bietet eine systemische Kreislaufwirtschaft Chancen: Werden Rohstoffe und Produkte in regionalen Kreisläufen hergestellt, verarbeitet, konsumiert, wiederverwendet und recycelt, kommen die entstandenen Wertschöpfungspotenziale der Region zugute und eine Resilienz vor Import- oder Export-Engpässen wird geschaffen.
Einige Regionen arbeiten bereits an einem Übergang zu einer klimaneutralen und zirkulären Wirtschaft. Viele davon sind wirtschaftsstarke Regionen und Städte – auch die Forschung beschäftigt sich bisher hauptsächlich mit systemischer Kreislaufwirtschaft in städtischen Kontexten. Das Wissen zu Chancen und Möglichkeiten systemischer Kreislaufwirtschaft für eine Entwicklung ländlicher Räume dagegen steckt noch in den Kinderschuhen und es stellt sich die Frage:

Wie kann die Umsetzung einer systemischen Kreislaufwirtschaft speziell in ländlichen Gebieten gelingen?

Schematische Darstellung Kreislaufwirtschaft Schema Kreislaufwirtschaft
Quelle: auf Grundlage der Ellen MacArthur Foundation, Prognos AG, IflS 2021

An dieser Stelle setzt das von Prognos AG und dem Institut für Ländliche Strukturforschung (IfLS) durchgeführte Forschungsvorhaben an: Es untersucht, welche Potenziale die systemische Kreislaufwirtschaft für die ländliche Entwicklung in Deutschland bietet und nutzt dazu einen innovativen, praxisorientierten Ansatz.

Das Projekt nimmt Regionen in den Fokus, in denen Ansätze systemischer Kreislaufwirtschaft bereits erfolgreich umgesetzt werden. Diese werden in Bezug auf Erfolgsfaktoren und Wirkmechanismen der Kreislaufwirtschaft untersucht. Zudem soll ein gemeinsamer, über das Projekt hinausgehender, Lernprozess angestoßen werden. Politische Akteure unterschiedlicher Ebenen sollen auf das Thema aufmerksam gemacht und am Ende des Projekts mit konkreten Handlungsempfehlungen ausgestattet werden.

Am 8. Juni 2022 fand die Auftaktveranstaltung des Vorhabens statt. Statt der anvisierten ca. 50 Teilnehmenden nahmen ca. 120 Personen aus der deutschen Fachöffentlichkeit sowie Personen aus der Politik und Praxis teil. Das Projektteam freute sich sehr über das große Interesse, das Relevanz und Aktualität des Themas unterstreicht.

Positives Feedback gab es auch für das kurzweilige und interaktive Format der Online-Veranstaltung. Über das Umfragetool „Mentimeter“ und Diskussionsgruppen wurden die Teilnehmenden aktiv eingebunden und zu Stimmungsbildern und Vorerfahrungen befragt. Im Ergebnis zeigt sich, dass die Teilnehmenden bisher nur vereinzelt Aktivitäten zur Etablierung einer systemischen Kreislaufwirtschaft umsetzen.

In vier Arbeitsgruppen stellten sich die anwesenden Vertreterinnen und Vertreter jener Fallbeispiele vor, deren Regionen bzw. Projekte im weiteren Projektverlauf tiefergehend untersucht werden. Im Interview-Format wurden Erfahrungen aus der Umsetzungspraxis geteilt und gemeinsam mit den Teilnehmenden über Erkenntnisse diskutiert.

Programm und Diskussionsinhalte der Auftaktveranstaltung wurden in der Veranstaltungsdokumentation veröffentlicht.

Mentimeter-Abfrage im Rahmen der Auftaktveranstaltung
Quelle: Prognos AG

Abbildung: Mentimeter-Abfrage im Rahmen der Auftaktveranstaltung (Arbeitsgruppe 3) Quelle: Prognos AG

Mentimeter-Abfrage im Rahmen der Auftaktveranstaltung (Arbeitsgruppe 1)
Quelle: Prognos AG

Abbildung: Mentimeter-Abfrage im Rahmen der Auftaktveranstaltung (Arbeitsgruppe 1) Quelle: Prognos AG

Die Identifikation und Auswahl der Fallbeispiele ist ein wichtiger Meilenstein im Projekt. Auf Basis einer umfassenden Internetrecherche, Interviews mit Expertinnen und Experten und anhand der folgenden Kriterien, bzw. Leitfragen wurden zwölf Fallbeispiele aus Deutschland und Europa ausgewählt.

  • Werden bereits Stoffkreisläufe geschlossen?
  • Ist eine regionale Strategie bereits in Umsetzung?
  • Handelt es sich um einen überwiegend ländlichen Raum?
  • Sind mehrere Akteure beteiligt? (Betrachtung eines einzigen Stoffstroms/einzelnen Akteurs reicht nicht aus)

Nächste Schritte im Projekt

In verschiedenen Interviewformaten werden die Vertreterinnen und Vertreter der Fallbeispielregionen im nächsten Schritt dazu befragt, welche Faktoren und Mechanismen im spezifischen Kontext zum Erfolg von Aktivitäten geführt haben. In so genannten „Wirkungsgefügen“ werden die identifizierten Erfolgsfaktoren systematisiert und miteinander in Beziehung gesetzt. Diese Methodik soll zunächst ein verbessertes Verständnis regionaler Zusammenhänge ermöglichen und im zweiten Schritt dazu dienen, die Übertragbarkeit der Erkenntnisse auf andere Regionen zu prüfen.

Im Herbst 2022 wird das Projektteam zudem zwei Web-Workshops zur Vernetzung und zum Erfahrungsaustausch zwischen den Fallbeispielregionen durchführen. Bei der Konzipierung der Workshops stehen die Austauschbedarfe der Teilnehmenden im Zentrum.

In der verbleibenden Zeit bis zum Projektende im September 2023 werden aus den zentralen Ergebnisse Handlungsempfehlungen abgeleitet und weitere Formate zum Wissenstransfer durchgeführt.

Autorin: Katharina Wilkskamp, Prognos AG

Keyfacts

Die Auswahl europäischer Fallbeispiele wird aktuell noch finalisiert. Für Deutschland wurde die Zusammenarbeit mit den folgenden Regionen, bzw. Projekten bereits gestartet:

Fallbeispielregionen
Quelle: BBSR

Ein Programm des Bundesministeriums für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen (BMWSB) in Zusammenarbeit mit Bild-Dokument für das Frontend