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Erlauben

Menschen in einem Garten bei einem Seminar

Laufende Modellvorhaben

Modellvorhaben Cham | Digitaler LandGenuss im Landkreis Cham

Wochenmarkt im Landkreis Cham Wochenmarkt im Landkreis Cham
Quelle: Projekt
  • Projektnehmer: Landratsamt Cham – Wirtschaftsförderung und Regionalmanagement
  • Ansprechperson: Herr Dr. Lemberger: markus.lemberger@lra.landkreis-cham.de
  • Kooperationspartner: Volkshochschule im Landkreis Cham e. V., Tourismusakademie Ostbayern Betriebsgesellschaft mbH und LandGenuss Bayerwald e. V.
  • Landkreis: Cham
  • Bundesland: Bayern
  • Gebietsfläche: 1.527 km²
  • Einwohnerzahl: 130.000

Das Ziel des Vorhabens ist es, den Selbstversorgungsgrad in der Region zu erhöhen. Dazu sollen die Marktvolumina für regionale Produkte und Erzeugnisse im Handel durch digitale Prozessketten ausgebaut werden. Die Erkenntnisse dienen zur Transformation der Landwirtschaft hin zum Ökolandbau 2030 und sollen die Effizienz bei der Lebensmittelerzeugung durch digitale Methoden verbessern. Die Qualifizierung der Beteiligten steht dabei im Vordergrund. Insgesamt soll mit Heimat 2.0 die digitale Transformation der Geschäftsmodelle in der Lebensmittelerzeugung nachhaltig beschleunigt werden.

Die Nachfrage nach regionalen landwirtschaftlichen Lebensmitteln steigt und der Markt wächst durch den Trend zu regionalen Versorgungsketten. Die Erzeugergruppen sehen daher eine Chance auf einen höheren Absatz ihrer Produkte vor Ort und es gibt ein wachsendes Potenzial an Betrieben, die auf Lebensmittelerzeugung umsteigen. Mit dem Vorhaben sollen Erzeugergruppen, Dienstleistungsunternehmen, Kundinnen und Kunden besser vernetzt und die regionale Wertschöpfung gesteigert werden. Das Projekt zeichnet sich durch den prozessübergreifenden Blick und damit die Vereinigung der Akteure entlang der gesamten Wertschöpfungskette und nicht nur den Vermarktungsausschnitt aus. Die Landwirtschaft befindet sich in einem Transformationsprozess, d. h.,Unternehmen in den Bereichen Erzeugung und Landwirtschaft sehen in einem digitalen Geschäftsmodell mehr und mehr ihre Zukunft. Heimat 2.0 kann durch die Digitalisierung diesen Prozess über die kritische Masse heben und durch die Schaffung von analogen Plattformen, die durch digitale Prozessschritte unterstützt werden, neue Versorgungsstrukturen auch im ländlichen Raum zukunftssicher etablieren.

Konkret geht es bei diesem Projekt darum, eine digitale offene Partnerplattform für die Produktion (Wissenstransfer in der landwirtschaftlichen Produktion) mit einer schnittstellenfreien Übergabe des Wissens, der Produktionsdaten an die Zielgruppen zu ermöglichen. Dabei sind auch KI-basierte Verfahren zur Optimierung von Strecken und Mengen zu entwickeln. Intelligente Zahlungsflüsse sind zur Verrechnung der Wertschöpfungsstufenleistungen vorgesehen. Mit Hilfe von Standardlösungen soll eine möglichst große Menge an Daten und Prozessen generiert werden. Benutzerfreundlichkeit und Einfachheit zeichnen die Datenmodelle aus.

Modellvorhaben Südniedersachsen | kulturis – Online-Plattform für die Kultur in Südniedersachsen

Kulturis Sofa Festival Landschaftsverband Südniedersachsen Kulturis Sofa Festival Landschaftsverband Südniedersachsen
Quelle: Projekt

Das Ziel der Onlineplattform „kulturis“ besteht darin, Kulturschaffende in der Region Südniedersachsen sichtbarer zu machen und dadurch die Zugänglichkeit zu Kulturangeboten für Kulturinteressierte zu verbessern. Damit verbunden sind neben der erhöhten Reichweite für Kulturveranstaltungen und der Beschleunigung von Digitalisierung im Kulturbereich die verbesserte Informationslage der Bürgerinnen und Bürger. Des Weiteren zielt das Vorhaben auf die Unterstützung der Kultureinrichtungen durch eine erhöhte Besuchsfrequenz, die Aktivierung von neuen Publikumsgruppen sowie die erhöhte Mobilität von Kulturinteressierten.

Die Onlineplattform wird dabei aus mehreren Modulen bestehen, welche schrittweise der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden: Einen Überblick über die Kulturangebote der Region wird der kulturis-Veranstaltungskalender geben, der es mithilfe von individualisierten Veranstaltungsempfehlungen Kulturinteressierten ermöglicht, ihnen bislang unbekannte kulturelle Angebote in der Region zu entdecken. Die kulturis-Online-Community ermöglicht ihnen den Austausch zu Veranstaltungen und Kulturinstitutionen vor und nach einem Besuch miteinander und mit den Kulturschaffenden. Der Austausch von Ausflugs- und Veranstaltungstipps und das Finden von Gleichgesinnten für gemeinsame Kulturbesuche wird so erleichtert. Der kulturis-Atlas bietet unabhängig von Veranstaltungsterminen eine Übersicht über regionale Kulturorte. Veranstaltungsräume können gezielt recherchiert werden, um insbesondere in den ländlichen Regionen neue Kulturorte zu schaffen. Das redaktionell betreute kulturis-Magazin mit Vorabberichterstattung, insbesondere zu kleineren Veranstaltungen, wird die bestehende Medienlandschaft ergänzen.

Kulturschaffende sollen zudem künftig Live-Streams ihrer Events auf der Plattform präsentieren und auf Basis der Nutzungsdaten Rückschlüsse für ihr Marketing ziehen können. Durch Qualifizierungsmaßnahmen sollen Barrieren in der Nutzung digitaler Angebote reduziert und die (Selbst-)Darstellung der Kulturschaffenden im digitalen Raum verbessert werden. Durch Automatisierung von Erfassung, Aggregation und Distribution der Termindaten soll der Arbeitsaufwand für die Kulturschaffenden reduziert und die regionale Sichtbarkeit für Kulturveranstaltungen verstärkt werden.

Auf der Website des Landschaftsverbandes finden Sie weitere Informationen zum Projektverlauf von "Kulturis": landschaftsverband.org/kulturis 

Modellvorhaben Herzberg | Herzberg digital.vereint.

  • Projektnehmer: Stadt Herzberg (Elster)
  • Ansprechperson: Herr Eule-Prütz: buergermeister@stadt-herzberg.de
  • Kooperationspartner: Neuland 21 e.V.
  • Kommune: Kreisstadt Herzberg (Elster)
  • Bundesland: Brandenburg
  • Gebietsfläche: 149 km²
  • Einwohnerzahl: 9.100

Ziel des Vorhabens ist die Erhöhung der Lebensqualität vor Ort durch die verbesserte Sichtbarkeit des breiten sozialen, kulturellen und sportlichen Freizeitangebots, das die Vereine bieten. Die im Rahmen von Heimat 2.0 neu zu schaffende digitale Anwendung soll darüber hinaus den Ehrenamtlichen die Kommunikation der Vereinsarbeit erleichtern. Durch ihre Einbindung in die Entwicklung soll zugleich ein Beitrag zum digitalen Kompetenzaufbau der organisierten Zivilgesellschaft der Stadt geleistet werden. Die Stadt Herzberg (Elster) und der Projektpartner Neuland 21 e.V. möchten gemeinsam mit über 80 örtlichen Vereinen ihr Vorhaben realisieren: Die Entwicklung eines integrierten Tools für die Vereinsarbeit in der neuen Herzberg-App. Nach einer Best-Practice-Recherche werden bestehende Lösungsansätze in einer Informationsbroschüre zusammengestellt. Zur Bedarfserfassung wird eine Online-Umfrage unter den Vereinen durchgeführt, auf deren Basis sie in drei Workshop-Gruppen eingeteilt werden; eine vierte Gruppe soll aus App-Nutzenden gebildet werden. In mehreren Workshops sollen ein Anforderungskatalog und Mockups für das Vereins-Interface entstehen, die ein Software-Dienstleistungsunternehmen anschließend umsetzt. Der erste Prototyp soll intensiv getestet und nach weiteren Workshops überarbeitet werden. Zur Unterstützung der Vereine im technischen Umgang und bei allgemeinen Fragen während und auch nach Ablauf des Förderprogramms soll in der Seitenkapelle der Kirche ein St.adtlabor entstehen, welches als innovativer Ort die digitale Welt mit der Partizipation in einem außergewöhnlichen Ambiente vereint. Im letzten Projektdrittel stehen Kommunikations- und Bildungsangebote für die Bürgerinnen und Bürger sowie Ehrenamtlichen vor Ort im Vordergrund. Abschließend werden Erfahrungen in einem Praxisleitfaden mit anderen Kommunen geteilt.

Die Anwendung wird auf die neue Herzberg-App (Förderprojekt „smart&herzlich“ – Die Herzberg-App auf Grundlage der Förderung zur Nachnutzung bzw. Adaption der Smart Village App für Brandenburger Kommunen) aufbauen. Die App ist dabei das Schaufenster, in dem alle Vereine direkt sichtbar und bestimmte Inhalte leicht auffindbar sein sollen: Hier sollen die eingepflegten Veranstaltungen der Vereine in den Eventkalender einfließen und ihre Nachrichten, Pressemitteilungen und Ankündigungen in den Newsstream integriert werden. Für weiterführende Funktionen für die Vereinsarbeit ist die Verknüpfung zu einer eigenen webbasierten Plattform oder App denkbar. Die Ansprüche an die Vereinsplattform in der Herzberg-App sind dabei vielfältig. Sie soll nicht nur den Vereinen die Arbeit erleichtern, sondern auch den Nutzerinnen und Nutzern der Herzberg-App Informationen bieten und die Interaktion mit den Vereinen vereinfachen. Nutzerpräferenzen, Filter und Suchfunktionen, eine übersichtliche Menüführung und gute Bebilderung durch Icons sollen die App trotz Informationsfülle nutzerfreundlich halten. Zudem solldas integrierte Tool in der Herzberg-App auch anderen Kommunen, die eine Städte-App entwickeln bzw. die Adaption der Smart Village App als Förderprojekt nutzen und nutzen möchten, ebenfalls als open source-Lösung für ihre Vereinswelt vor Ort zur Verfügung stehen.

Modellvorhaben Höxter | Smarte Gesundheits- und Pflegeversorgung für den ländlichen Raum

  • Projektnehmer: Kreis Höxter
  • Ansprechperson: Herr Schumacher: k.schumacher@kreis-hoexter.de
  • Kooperationspartner: Volkshochschul Zweckverband Diemel-Egge-Weser
  • Kommune: Kreis Höxter mit 10 kreisangehörigen Städten und 124 Dörfern
  • Bundesland: Nordrhein-Westfalen
  • Gebietsfläche: 1.200 km²
  • Einwohnerzahl: 140.200

Das Ziel des Vorhabens ist es, im Kontext digitaler Lösungen Möglichkeiten für eine bessere Gesundheits- und Pflegeversorgung aufzuzeigen, Kompetenzen zu vermitteln und nachhaltige digitale Infrastrukturen aufzubauen. Zielgruppe sind insgesamt 30 Dorfgemeinschaften im Kreis Höxter über alle Altersgruppen. Damit hat das Vorhaben nicht nur einen konkreten sozialräumlichen Bezug, sondern ermöglicht es, Vorbehalte in der Bevölkerung gegen digitale Anwendungen im Bereich von Gesundheit und Pflege abzubauen.

Der Gesundheits- und Pflegesektor stellt als wichtiges Element der Daseinsvorsorge alle Seiten vor große Herausforderungen. Der gewählte Ansatz soll hierfür Antworten liefern, Dinge und Systeme erproben und die Menschen im ländlichen Raum mitnehmen. Hierbei setzen der Kreis Höxter und die Kooperations- und Netzwerkpartner klar auf die Vermittlung von Wissen um die aktuellen Digitalisierungsfragen und die Verortung von digitaler Technik in 30 Dörfern im gesamten Kreisgebiet. Am Ende stehen Projektergebnisse, die Potenzial für einen Transfer in andere ländliche Regionen haben. Daher hat der geplante "Transferleitfaden" eine zentrale Bedeutung für die Kommunikation der erreichten Ziele und die Nachhaltigkeit der Ergebnissicherung für die Modellregion.

Digitalisierung wird im Kreis Höxter nicht in Inselprojekten, sondern ganzheitlich durchdacht. Heimat 2.0 ist Teil einer größeren interkommunalen Digitalisierungsstrategie. Daher wird die bereits eingeführte Plattform von Fraunhofer IESE im Rahmen der „Digitalen Dörfer“ eine Grundlage zur digitalen Kommunikation bilden. Hinzu kommt die im Konzept vorgesehene neue Digitalplattform für den Wissens- und Erfahrungsaustausch, die als zentrale Daten- und Informationsbasis für alle Aktivitäten im Modellvorhaben dient. Der innovative Ansatz des Gesundheitskiosks bietet nicht nur digitale Möglichkeiten im Bereich Gesundheit, sondern verbessert die bestehenden Strukturen. Die Funktionalitäten im Dorfgemeinschaftshaus werden durch Elemente des Gesundheitswesens und der Digitalisierung sinnvoll ergänzt. Dabei ist es von be-sonderer Bedeutung, dass die bestehende bzw. aufzubauende Infrastruktur, u.a. auch Hardware, polyvalent einsetzbar ist.

Modellvorhaben Mittelangeln | Verwaltung 4.0 – digitale Prozesse für kommunale Verwaltungen

Prozessmodelierung in Mittelangeln Prozessmodelierung in Mittelangeln
Quelle: Projekt

  • Projektnehmer: Amt Mittelangeln
  • Ansprechperson: Herr Westenberg: david.westenberg@amt-mittelangeln.de
  • Kooperationspartner: IT-Verbund Schleswig-Holstein AöR, Amt Süderbrarup, Kreis Schleswig-Flensburg
  • Kommune: Gemeinde Amt Mittelangeln
  • Bundesland: Schleswig-Holstein
  • Gebietsfläche: 100 km²
  • Einwohnerzahl: 9.800

Das zentrale Ziel des Vorhabens besteht darin, eine Basis für die Optimierung und Digitalisierung von Verwaltungsprozessen zu schaffen, die auf einfache Art und Weise von beliebig vielen Verwaltungen genutzt werden kann. Basierend auf einer Analyse soll die Optimierung von verwaltungsinternen Prozessen erreicht werden. Dazu erfolgt die effektive Digitalisierung dieser Prozesse mit der Entwicklung von Workflows zur vollständig digitalen und medienbruchfreien Antragsbearbeitung – insbesondere vor dem Hintergrund des Onlinezugangsgesetzes. Ergänzend soll die Nachnutzbarmachung guter Workflows und eine positive Einstellung zur Verwaltungsdigitalisierung erreicht werden.

Das Vorhaben befasst sich mit der Vereinheitlichung und dem Austausch über die Prozessgestaltung und potenziellen Nachnutzungen guter Lösungen. Um diese zu erreichen, braucht es eine einheitliche Sprache, in der Prozesse dargestellt werden. Mitarbeitende in den Verwaltungen müssen für das Thema Digitalisierung und die Optimierung ihrer Prozesse gewonnen werden. Gleichzeitig ist die Entwicklung von digitalen Workflows und Schnittstellen für die Bearbeitung von Antragsdaten notwendig. Im Rahmen des Projekts sollen Antworten zunächst exemplarisch in den Ämtern Mittelangeln und Süderbrarup umgesetzt und dann gemeinsam mit dem IT-Verbund Schleswig-Holstein allen Kommunen in Schleswig-Holstein verfügbar gemacht werden.
Eine Randbedingung für das Vorhabenziel stellt die Entwicklung eines digital-affinen Mindsets in den Verwaltungen dar. Weitere Ziele der digitalen Anwendung sind:

  • Kommunalverwaltungen jeder Größe sollen ihre Prozesse schnell und einfach beschreiben, analysieren und optimieren können
  • Schaffen einer gemeinsamen „Prozesssprache“ und Standards, um den Austausch über Prozesse innerhalb und zwischen Verwaltungen zu ermöglichen
  • Integration vorhandener Software-Lösungen und Stärkung von Open-Source-Nutzung
  • Austausch von Workflows und oder Schnittstellen zur digitalen Antragsbearbeitung

Mit den Open-Source-Anwendungen sollen ausgewählte Prozesse beschrieben, analysiert und optimiert sowie Schnittstellen zum Austausch der Antragsdaten generiert und ausgetauscht werden können.

Modellvorhaben Netphen | LOKAL-digital – Smartes Wissensmanagement für Wohnen, Pflege und Gesundheit

Luftbild Netphen Luftbild Netphen
Quelle: Projekt

  • Projektnehmer: Stadt Netphen
  • Ansprechperson: Frau Kayser: lokaldigital@netphen.de
  • Kooperationspartner: Universität Siegen
  • Kommune: Netphen; mittlere kreisangehörige Stadt mit 21 Ortsteilen
  • Bundesland: Nordrhein-Westfalen
  • Gebietsfläche: 137 km²
  • Einwohnerzahl: 24.045

Ziel des Vorhabens ist die Verbesserung der Lebensqualität durch Förderung einer selbstbestimmten Lebensgestaltung im Alter und bei gesundheitlichen Beeinträchtigungen. „LOKAL-digital - Smartes Wissensmanagement für Wohnen, Pflege und Gesundheit“ ist ein Modellvorhaben im Bereich der Digitalisierung zur Förderung von Bürgernähe durch digitale Beratungsangebote. In einem Wissensmanagementsystem werden die Angebote zivilgesellschaftlicher Beratungsstellen, Pflegeanbieter, Bauwirtschaft und kommunaler Verwaltung zusammengeführt.

Mit dem Vorhaben sollen Seniorinnen und Senioren, deren Angehörige, sowie Menschen mit besonderem Unterstützungsbedarf erreicht werden. Beschäftigte der Stadtverwaltung erhalten mit dem Wissensmanagementsystem ein digitales Werkzeug zur Unterstützung und Entlastung bei Beratungen und Antragsverfahren. Dazu werden das bislang vorwiegend analog vorliegende Informationsmaterial von beispielsweise Hilfs- und Beratungsangeboten der Pflege oder zur technischen Wohnraumunterstützung sowie entsprechende Antragsformulare digitalisiert, in einem Wissensmanagementsystem erfasst und online öffentlich abrufbar gemacht.

Die Modellhaftigkeit des Vorhabens und die Übertragbarkeit der Ergebnisse auf andere Kommunen wird durch ein „Baukasten“-Prinzip der modularen Softwareentwicklung (Wissensmanagementsystem mit Wissensdatenbank) unterstützt. Das Projekt wird wissenschaftlich und technisch begleitet durch das Institut für Wissensbasierte Systeme und Wissensmanagement der Universität Siegen. Pflegebedürftige, deren Angehörige, aber auch Mitarbeitende von Einrichtungen der Wohlfahrt und der Sozialwirtschaft, erhalten Zugang zu einer Wissensdatenbank, um auf digitali-sierte Informationen und die Expertise der Pflegeberatung zuzugreifen. Gleiches gilt für Unternehmen der Wohnungswirtschaft und des Bauhandwerks, die über die Wissensdatenbank Informationen über technische Wohnraumunterstützung inkl. entsprechender Fördermaßnahmen erhalten. Der Prozess zur Implementierung ist agil und partizipativ angelegt.

Modellvorhaben Neukalen | Digitale Bildungslandschaft Region Malchin

Zukunftsstadt Melchin Zukunftsstadt Malchin
Quelle: Projekt

  • Projektnehmer: KMGNE – Kolleg für Management und Gestaltung nachhaltiger Entwicklung
  • Ansprechperson: Herr Dr. Joachim Borner: jborner@kmgne.de
  • Kooperationspartner: Projekthof Karnitz e.V. und Institut für kreative Flaneure
  • Kommune: Malchin (Raum in der Mecklenburgischen Schweiz)
  • Bundesland: Mecklenburg-Vorpommern
  • Gebietsfläche: 250 km²
  • Einwohnerzahl: 15.000

In einer Region ohne wissenschaftliche Institutionen und Wissensträger aber großen Transformationen wird eine vernetzte Wissens- und Bildungslandschaft eingerichtet, die sich für regionale, transformative Lernprozesse digitale Hilfsmittel und Kulturtechniken aneignet. Das Ziel des Vorhabens "Zukunftsfähige Daseinsvorsorge und Resilienzfähigkeit im ländlichen Raum schafft sich eine eigene Wissens- und Bildungslandschaft" ist eine nachhaltig nutzbare digitale Infrastruktur als hybride Plattform für die Vernetzung diverser Wissensstandorte und Lernorte. Über die Plattform können sich die Entscheiderinnen und Entscheider sowie Bürgerinnen und Bürger der Region ermächtigen, um ihre zukünftige Daseinsvorsorge und Resilienzfähigkeit in großen Transformationen zu gestalten.

Das Vorhaben konzentriert sich auf die Stärkung dieser Resilienzfähigkeit und zukünftigen Daseinsvorsorge in der ländlichen Region um Malchin. Die Bürgerinnen und Bürger sollen sich aktiv durch ihr Empowerment auf die gegenwärtigen und sich zukünftig abzeichnenden Veränderungen einstellen können. Dazu braucht es das nutzbar gemachte regionale sowie ausgewähltes externes Wissen, welches aus Mangel an wissenschaftlichen Einrichtungen selbst erschlossen werden muss. Über die digital-infrastrukturelle und inhaltliche Vernetzung der regionalen Wissensträgerinnen und Wissensträger, die Organisation und das Management ihrer digitalen Bildungslandschaft, werden die isolierten Wissens- und Lernorte in Wert gesetzt, gebündelt, regionale Daten erschlossen und externe Wissensressourcen integriert. Dabei geht es um ein Verfahren der digital gestützten Erhebung, Bewertung und nutzerorientierten Aufbereitung dieses Wissens. Zielgruppengenau werden über lebensbegleitende Blended-Learning-Angebote, Service- und Assistenzleistungen aktuelle und strategische Handlungsfelder für kooperative Lösungsanstrengungen durch Zivilgesellschaft, Verwaltung und Wirtschaft angegangen. Die Vorhabengestaltung fußt auf dem transdisziplinären Ansatz von Reallaboren der Transformationsforschung.

Das KoDesign der notwendigen Wissens- und Vernetzungsplattform ist für digitale Lernkulturen zu konstituieren und so einzurichten, dass sie als ein selbstlernendes System arbeitet. Die Plattform setzt auf Datenschutz-konformer Standardsoftware auf und fungiert später als wachsende Wissenssammlung, qualitatives Wissensarchiv und Kurator. Zum anderen bietet sie Blended-Learning-Kurse, Entwicklungswerkstätten und Angebote für das Peercoaching. Lernende Formate - wie #OrganicLearning Resources - sind die Regel in digitalen Anwendungen. Zur Datenerhebung, Bewertung und Nutzbarmachung greift das Vorhaben auf einen Toolansatz zurück, der bikriterielle dynamische Analysen und Visualisierungen generiert und während der Nutzung konfiguriert werden kann sowie zusätzliche Datengrundlagen zu importieren in der Lage ist. Angestrebt wird, dass die Plattform nicht allein ein technisches Instrument ist, sondern Lernarrangements für transformative und komplementäre Lernprozesse ermöglicht.

Modellvorhaben Prötzel / Angermünde | Wissensplattform für Zukunftsorte

Planung in Prötzel Planung in Prötzel
Quelle: Tilmann Vogler

  • Projektnehmer: Netzwerk Zukunftsorte e. V., Prötzel
  • Ansprechperson:Version: Frau Bade: kathrin@zukunftsorte.land
  • Kooperationspartner: Stadt Angermünde
  • Kommune: Stadt Angermünde (inkl. 23 Ortsteile)
  • Bundesland: Brandenburg
  • Gebietsfläche: 326 km²
  • Einwohnerzahl: 14.200

Ziel des Vorhabens ist es, die Stadt Angermünde zu unterstützen, ungenutzte Immobilien und Leerstand zu attraktiven Wohn- und Arbeitsorten, zu „Zukunftsorten“ zu entwickeln. Diese Projekte leisten einen wichtigen Beitrag zur Lebensqualität und Zukunftsfähigkeit in der Stadt. Die Ergebnisse sollen über eine digitale Wissensplattform auch mit anderen Kommunen geteilt werden. Zusätzlich sollen mit der Plattform bestehende und neue Zukunftsort-Projekte bei Aufbau und Betrieb ihrer Wohn- und Gewerbeprojekte unterstützt werden.

Das Netzwerk Zukunftsorte e. V. vernetzt integrierte Wohn- und Arbeitsprojekte, die ungenutzte Immobilien in meist strukturschwachen ländlichen Regionen umnutzen und reaktivieren. In den Zukunftsorten entstehen Räume für Kreativ- und Digitalarbeitskräfte und andere Berufsgruppen, die ihre digitale Arbeitskultur vor Ort verankern und parallel Angebote der Daseinsvorsorge wie z. B. offene Treffpunkte, Kultur- und Bildungsangebote aufbauen. Im Rahmen des Vorhabens soll bestehendes und neu generiertes Wissen für eine breite Zielgruppe von Kommunen, Privatakteuren und potenziellen Projektinitiatoren zugänglich gemacht werden. Dazu wird der Prozess für die Entwicklung von Zukunftsorten exemplarisch erarbeitet: Aus Sicht einer Kommune (am Beispiel Angermünde) und aus Akteurssicht. Das Wissen wird auf einer digitalen Plattform dargestellt und über analoge Austauschformate geteilt. So sollen die Stadt Angermünde und weitere Kommunen sowie Zukunftsort-Initiativen dazu befähigt werden, eigenständig die Ansiedlung von Wohn- und Arbeitsprojekten zu initiieren und durchzuführen.

Die digitale Wissensplattform soll einen niedrigschwelligen Zugang zu beispielhaften Prozessen und Erfahrungen im Aufbau von Zukunftsorten und der Entwicklung von Leerstand geben. Angestrebt wird die Umsetzung in einem Open-Source-CMS - die Inhalte sollen durch etablierte Formate wie z. B. Videos, Podcasts, Blog-Artikel und vielfältige digital-analoge Austauschformate (z. B. Chat-, und Online-Lerngruppen) vermittelt werden. Um eine bestmögliche Nutzungserfahrung und zielgruppengerechte Aufbereitung der Wissensinhalte zu garantieren, werden individuelle Einstiege ermöglicht - zwischen magazinartiger Inspiration und klaren Handlungsempfehlungen. Dank der Netzwerkpartnerschaften ist ein großer Pool an Wissen und Erfahrungen vorhanden. Anhand von Best-Practice-Ansätzen, Link- und Checklisten sowie der Vernetzung bestehender Informationsquellen stellt die digitale Wissensplattform damit eine bis dato nicht existierende Vollständigkeit und Informationstiefe in Bezug auf die Entwicklung von ländlichen Wohn- und Arbeitsorten bereit.

Modellvorhaben Senden | LoReNa - Online lokal einkaufen

  • Projektnehmer: Gemeinde Senden
  • Ansprechperson: Herr Esser: n.esser@senden-westfalen.de
  • Kooperationspartner: Gemeinde Ascheberg, Stadt Billerbeck, Stadt Coesfeld, Stadt Drensteinfurt, Gemeinde Havixbeck, Gemeinde Nottuln, Gemeinde Rosendahl und Stadt Sendenhorst
  • Kommune: 9 Städte und Gemeinden (Ascheberg, Billerbeck, Coesfeld, Drensteinfurt, Havixbeck, Nottuln, Rosendahl, Senden, Sendenhorst) aus den Kreisen Coesfeld und Warendorf
  • Bundesland: Nordrhein-Westfalen
  • Gebietsfläche: 885 km²
  • Einwohnerzahl: ca. 170.000

Ziel des Vorhabens ist die Verbesserung der Rahmenbedingungen für Unternehmen sowie Verbraucherinnen und Verbraucher durch die Entwicklung, Einführung und Etablierung eines innovativen Online-Marktplatzes mit angeschlossener Lieferlogistik. Die geschaffene Infrastruktur soll interessierten Nutzenden zu offenen, transparenten Bedingungen zur Verfügung gestellt werden und so zur Förderung des stationären Einzelhandels, zur Stärkung der Direktvermarkter in der Region und zu einer stärkeren Verzahnung zwischen stationärem und Online-Handel beitragen. Das neue Bewusstsein für den lokalen Konsum soll dabei aufgegriffen und zugunsten der Projektregion genutzt werden. Überdies soll das Vorhaben einen Beitrag leisten, die lokale und regionale Versorgung im ländlichen Raum, auch mobilitätseingeschränkter Personen, sicherzustellen und die Attraktivität der Projektregion als Wohn- und Arbeitsstandort zu steigern.

Im Rahmen des Vorhabens soll ein innovativer Online-Marktplatz mit angeschlossener Lieferlogistik entwickelt, eingeführt und dauerhaft in der Projektregion etabliert werden. Hierfür sollen zunächst Softwarelösungen identifiziert und adaptiert werden, die eine Verknüpfung zwischen Online-Marktplatz und Lieferlogistik ermöglichen. Daneben bedarf es einer Konzeptionierung von potenziellen Betreibermodellen. Für die Verstetigung wird die zugrundeliegende technische Lösung immer wieder optimiert und an die Bedürfnisse der Kundengruppen und Unternehmen angepasst. Im Bereich der Logistik wird zu prüfen sein, ob alternative Logistikkonzepte und -kooperationen alltagstauglich in das Vorhaben eingebunden werden können. Die Warenwirtschaftsprozesse aller beteiligten Unternehmen müssen dabei technisch abgebildet und aufeinander abgestimmt werden. Dafür ist es notwendig, die überwiegend stationär agierenden Unternehmen mit den erforderlichen digitalen Kompetenzen auszustatten. Bei einer erfolgreichen Etablierung des Online-Marktplatzes und des zugehörigen Geschäftsmodells, sollen die Projektergebnisse auf weitere Kommunen übertragen werden.

Der Online-Marktplatz mit angebundener Webshop-Lösung wird als responsive Internetseite die zentrale Anlaufstelle für Kundinnen und Kunden und die am Projekt beteiligten Unternehmen. Die Kundinnen und Kunden sollen über den Marktplatz eine attraktive All-in-one-Lösung (Bestellung, Lieferung, e-Payment, wie sie es von großen Plattformen gewohnt sind) für ihren Einkauf bei Unternehmen des regionalen Handels und der Direktvermarktung erhalten. Hierfür wird es notwendig sein, den Online-Marktplatz mit einer intelligenten Software zu verknüpfen, die neben dem reinen Bestellprozess auch den Auslieferungsprozess und die damit verbundene Logistik berücksichtigt.

Modellvorhaben Thallwitz | Land Labor- digitale Strategien für Kunst und Kultur im Wurzener Land.

Litfasssäule Thallwitz Litfasssäule Thallwitz
Quelle: Projekt

  • Projektnehmer: Gemeinde Thallwitz
  • Ansprechperson: Frau Kasper: info@schweizerhaus-puechau.de
  • Kooperationspartner: Schweizerhaus Püchau e. V.
  • Kommune: Gemeinde Thallwitz mit den Ortsteilen Thallwitz, Kollau, Wasewitz, Canitz, Nischwitz, Lossa, Böhlitz, Röcknitz und Zwochau
  • Bundesland: Sachsen
  • Gebietsfläche: 53 km²
  • Einwohnerzahl: 3.567

Ziel von „Land Labor“ ist die Verbesserung der kulturellen Beteiligung und Schulung digitaler Kompetenzen von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen in der Gemeinde Thallwitz und dem Wurzener Land im heutigen Landkreis Leipzig.

Das Vorhaben verbindet mobile Kursangebote für Schulen, Vereine und interessierte Bürgerinnen und Bürger mit digitalen Anwendungen, um kulturelle Beteiligung und das Erlangen digitaler Kompetenzen für alle Menschen in der Gemeinde Thallwitz und der gesamten Region des Wurzener Landes zu ermöglichen. Hierzu werden Kunsthandwerk und künstlerische Techniken mit digitaler Technologie verbunden.
Es wird ein Onlinedienst entwickelt, der Informationen zu den Projektinhalten bereithält und die Projektergebnisse dokumentiert. Die Einbindung von bedarfsgerechten Webinaren mit regionalen und überregionalen Spezialistinnen und Spezialisten erweitert das regionale Bildungsangebot.
Daten zu Bedarfen, Digitalisierung und Demografie im Wurzener Land werden nach der Citizen Science Methode gemeinsam mit der Bevölkerung erhoben, ausgewertet und mit künstlerischen Techniken visualisiert. Alle Projektergebnisse werden regelmäßig öffentlich in Plakataktionen und Ausstellungen sowie online präsentiert. Workshops zum generationsübergreifenden Wissenstransfer und ein interdisziplinäres, generationsübergreifendes Kunstprojekt schließen das Projekt ab.

Die digitale Anwendung ermöglicht eine bedarfsorientierte, niederschwellige und performanceschonende Anwendung für Projektbearbeitungen (Open-Source-Ebene) und basiert auf folgenden Funktionen:

  • Übersicht der Angebote für Veranstaltungen und beteiligter Einrichtungen
  • Exemplarische Ergebnisse, Dokumentation der Angebote und Veranstaltungen
  • Formular zur Erfassung der Bedarfslagen
  • Login-Funktion, Webspace und Ordnerstrukturen für jeweilige Kursangebote
  • Webinar-Funktion für Kursangebote (OpenSource-Basis) und Datenbank mit Fachleuten
  • Veröffentlichung der Forschungsergebnisse des Projektes

Modellvorhaben Vechta | TELAV – Televersorgung im Landkreis Vechta

  • Projektnehmer: Stadt Vechta und Stadt Lohne
  • Ansprechperson: Herr Dr. Käthler: frank.kaethler@vechta.de
  • Kooperationspartner: Landkreis Vechta, Schwester Euthymia Stiftung, Universität Vechta, St. Hedwig Stiftung und Vita Centrum e. V.
  • Kommune: Landkreis Vechta mit den Städten Vechta und Lohne
  • Bundesland: Niedersachsen
  • Gebietsfläche: ca. 820 km²
  • Einwohnerzahl: ca. 140.000

Ziel des Vorhabens ist der Aufbau einer Televersorgungsstruktur im Landkreis Vechta. Televersorgung meint die Vernetzung und den videobasierten Austausch zwischen den professionellen Akteuren in der Gesundheits- und Pflegebranche sowie mit pflegenden Angehörigen. Zudem zielt das Vorhaben auf die Förderung digitaler Kompetenzen der beteiligten Akteure, auf die Stärkung der pflegerisch-medizinischen Versorgung und den Erhalt und Ausbau der Attraktivität der Region als Arbeits- und Wohnort.

Im Zuge des Vorhabens erarbeiten die Beteiligten gemeinsam ein Televersorgungskonzept, um die pflegerisch-medizinische Versorgung im Landkreis Vechta zu erhalten und zu verbessern. Zu Beginn werden die Erwartungen der Projektbeteiligten und der pflegenden Angehörigen im Landkreis erhoben. Darauf folgen Gestaltungsworkshops, in welchen die Potenziale einer Vernetzung und Televersorgung für die einzelnen Partnerinnen und Partner erarbeitet werden (beispielsweise erleichterte Kommunikation, effizientere Zusammenarbeit). Daraus resultieren ver-schiedene Anwendungsszenarien (beispielsweise Beratung von pflegenden Angehörigen, Online-Visiten). Diese Szenarien werden umgesetzt und evaluiert und die Ergebnisse gemeinsam in Evaluationsworkshops reflektiert und in ein Televersorgungskonzept überführt. Dieses berücksichtigt somit strukturelle Rahmenbedingungen vor Ort wie auch die Interessen der beteiligten Personen. Ferner bietet es die Grundlage zum Aufbau einer Televersorgungszentrale.

Das Vorhaben zielt auf die Vernetzung und die effiziente, videobasierte Kommunikation der gesundheitsbezogenen Akteure im Landkreis. Die im Projekt eingesetzten Soft- und Hardwarelösungen werden gemeinsam im Rahmen von Gestaltungsworkshops ausgewählt. Mit Blick auf die Bewertung und Auswahl soll auf die Expertise und Erfahrung verschiedener Partnerinnen und Partner zurückgegriffen werden (etwa Pflegeinnovationszentrum des OFFIS, Oldenburg, Klinikum Oldenburg). Die ausgewählten Lösungen werden in dazu passende Testszenarien überführt. Die favorisierten Lösungen bieten die Möglichkeit der einfachen Vernetzung und der Datenübertragung sowie der Videokommunikation.

Modellvorhaben Viöl | Interkommunale Förderscouting-Plattform Nordfriesland

  • Projektnehmer: Amt Viöl
  • Ansprechperson: Herr Klünder: hauke.kluender@amt-vioel.de
  • Kooperationspartner: Amt Eiderstedt, Gemeinde Sylt (Amt Landschaft Sylt), Amt Südtondern, Amt Nordsee-Treene (Stadt Friedrichstadt), Amt Mittleres Nordfriesland (Gemeinde Reußenköge), Amt Föhr-Amrum, Stadt Tönning, Stadt Husum (Amt Pellworm)
  • Landkreis: Nordfriesland
  • Bundesland: Schleswig-Holstein
  • Gebietsfläche: 2.083 km²
  • Einwohnerzahl: 165.950

Ziel der interkommunalen Förderscouting-Plattform ist die langfristige Stärkung der Handlungsfähigkeit der Kommunen im Rahmen des allgemeinen Entwicklungsprozesses „von der Idee zum Projekt“. Vor dem Hintergrund der Entwicklung lebenswerter Kommunen und der Sicherung von Daseinsvorsorgeinfrastrukturen wird es für strukturschwache Regionen immer essenzieller, vorhandene Entwicklungsressourcen (Projektwissen, Personal und Finanzmittel) in einem Wissensnetzwerk zu bündeln und zu teilen.

Das Vorhaben bildet ein digitales Assistenzsystem für die Entwicklung, Förderung und Umsetzung von kommunalen Projekten. Die Entwicklung erfolgt in einem mehrstufigen Partizipationsprozess mit haupt- und ehrenamtlichen Akteuren der Kooperations- und Netzwerkpartnerschaften. Der integrative Gestaltungsprozess ist so aufgebaut, dass im Laufe der Softwareentwicklung ein interkommunales Wissensnetzwerk in Nordfriesland und darüber hinaus ermöglicht wird. Im Ergebnis entsteht eine Wissensplattform, die den Wissenstransfer zu unterschiedlichen Projektideen und bedarfsorientierten Fördermöglichkeiten erleichtert, sowie Erfahrungen zu Projektumsetzungen in Form von Checklisten als „Kurzer Dienstweg 2.0“ bereithält. Zur Verstetigung wird eine Netzwerk- bzw. Onboarding-Strategie für weitere Kommunen erstellt.

Die einzelnen Schichten der Anwendung werden in vier Arbeitspaketen umgesetzt und sind open source:

  1. Basisschicht: Im Rahmen einer Projektbibliothek werden Bedarfs- und Anforderungsanalysen erstellt, auf deren Grundlage Datenbanken-Prototypen (Projektideen, Fördermöglichkeiten, Projektumsetzungen) entstehen. Diese werden genutzt, um erste Daten für die weitere Softwareentwicklung zu sammeln.
  2. Mittlere Schicht: Es werden logische und technische Anforderungen analysiert, um zu klären, ob der Prototyp des Assistenzsystems und Inferenzmaschine als daten- oder regelbasiertes Empfehlungssystem umgesetzt wird.
  3. Obere Schicht: Die Analyse, Gestaltung und Umsetzung von Benutzerschnittstellen erfolgt in Design-Workshops.
  4. Die Ergebnisse fließen im letzten Schritt in ein ganzheitliches Integrationskonzept und sind die Basis für die finale Programmierung der Förderscouting-Plattform.

Zweite Staffel

Modellvorhaben Papenburg | TEA – Telearbeit in der Ems-Achse

Daten und Fakten

  • Projektnehmer: Wachstumsregion Ems-Achse e.V.
  • Ansprechperson: Herr Dr. Lüerßen (E-Mail: Lueerssen@emsachse.de)
  • Kooperationspartner: Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD)
  • Kommune: Kreisfreie Stadt Emden und die Landkreise Aurich, Emsland, Grafschaft Bentheim, Leer und Wittmund
  • Bundesland: Niedersachsen
  • Gebietsfläche: 7008 km²
  • Einwohnerzahl: 935.740

Das Ziel des Vorhabens ist die Entwicklung einer Telearbeits-Plattform und von Handlungsemp-fehlungen für Unternehmen und Kommunen in Form eines Werkzeugbaukastens, um den Tele-arbeitsanteil in der Region Ems-Achse zu steigern. Damit leistet das Vorhaben einen wertvollen Beitrag zur Weiterentwicklung der Ems-Achse, modernisiert das Leben und Arbeiten auf dem Land und erhöht die Lebensqualität.

In dem Vorhaben werden zunächst die Bedarfe von Unternehmen und Arbeitnehmenden hin-sichtlich Telearbeit identifiziert. Dazu führen der Wachstumsregion Ems-Achse e.V. in Zusam-menarbeit mit der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung und dem Kompetenznetzwerk IT in der Ems-Achse eine Bestandsaufnahme und Bedürfnisanalyse bei Un-ternehmen, politischen Entscheidungsträgerinnen und -trägern sowie Arbeitnehmenden und Gewerkschaften durch. Die Analyse konzentriert sich nicht nur auf klassische Arbeitsplätze im Büro, sondern richtet ihr Augenmerk auch auf Arbeitsplätze in der Produktion und deren Tele-arbeitsmöglichkeiten. Die Ergebnisse der Analyse werden in einem Bericht veröffentlicht und bilden den Grundstein für den Aufbau einer Telearbeits-Plattform.

Die entwickelte Telearbeits-Plattform wird kostenlos und frei zugänglich sein. Sie wird in die Online-Präsenz des Wachstumsregion Ems-Achse e.V. integriert und dadurch verstetigt. Die In-halte der Plattform orientieren sich maßgeblich an den bestehenden Angeboten an Telearbeit und den Bedarfen der Unternehmen und Arbeitnehmenden. Folgende Themenbereiche könn-ten auf der Plattform adressiert werden:

  • Veranstaltungen, Workshops, Webinare zur Telearbeit
  • Erweiterung der Jobbörse um den Filter „Telearbeit“
  • Darstellung, Vernetzung, Buchbarkeit der Co-Working Spaces in der Region
  • Erfolgreiche Telearbeitskonzepte
  • Hintergrundwissen: Veröffentlichung des OECD-Berichts

Modellvorhaben Kreis Lippe, Detmold | RE-BUILD-OWL- Digitalisierungskompetenz für zirkuläres Bauen in Ostwestfalen-Lippe

Daten und Fakten

  • Projektnehmer: Kreis Lippe - Lippe zirkulär und Technisches Gebäudemanagement
  • Ansprechperson: Frau Pusch, l.pusch@kreis-lippe.de
  • Kooperationspartner: Wissenschaftsladen (WILA) Bonn e.V. und Institut für angewandtes Stoffstrommanagement (IfaS)
  • Kommune: Kreis Lippe (mit seinen 16 Städten und Gemeinden) sowie assoziierte Kom-munen aus dem Regierungsbezirk Detmold (wird synonym als Ostwestfalen-Lippe [OWL] bezeichnet)
  • Bundesland: Nordrhein-Westfalen
  • Gebietsfläche: 1.246,22 km² (Kreis Lippe) / 6.519,97 km² (OWL)
  • Einwohnerzahl: 346.970 (Kreis Lippe) / 2.054.178 (OWL)

Das Vorhaben RE-BUILD-OWL setzt einen seit Jahren vorangetriebenen Sensibilisierungsprozess in der Region fort. Ziel des Vorhabens ist es, den Weg für die Transformation der kommunalen Bau- und Sanierungstätigkeiten in Ostwestfalen-Lippe zu ebnen. Hierzu werden strukturschwa-che Kommunen in Ostwestfalen-Lippe in die Lage versetzt, ihre eigenen Bautätigkeiten zirkulär aufzustellen. Dadurch soll auch der Aufbau eines Marktes für zirkuläre Bauprodukte und -dienstleistungen in der Region gefördert werden.

Die Ausgangslage für das regionale Vorhaben ist günstig: In der stark mittelständisch geprägten Region besteht bereits ein klares Bekenntnis zur Kreislaufwirtschaft. Mit RE-BUILD-OWL werden nun lokale, regionale und überregionale Netzwerkpartner unter anderem aus Kommunen, Wirt-schaft und Forschung aktiviert und ihr Wissen und ihre vielseitigen Verbindungen in das Vorha-ben eingebunden. Mit einer partizipativen Vorgehensweise werden für die geplante Innovati-ons- und Transferplattform „zirkuläres Bauen“ praxisbezogene Anforderungen erhoben und In-halte und Tools identifiziert. Hierzu sind neben einem Visions-Workshop auch Fach- und Strate-giedialoge geplant. Die Realisierung eines „Zukunftsatlas für zirkuläres Bauen“ befähigt die struk-turschwachen Kommunen zu relevanten Treibern einer zirkulären Transformation der Bau- und Immobilienwirtschaft und zu Vorreitern für ein zukunftsfähiges Ressourcenmanagement.

Als open source-Lösung führt RE-BUILD-OWL alle Hersteller, kommunalen Eigentümer sowie Partnerunternehmen aus dem Planungs- und Bauentwicklungssektor in der digitalen Innovations- und Transferplattform „Zirkuläres Bauen“ zusammen; auch, um bestehende kommunale Entscheidungsroutinen zu durchbrechen. Gleichzeitig wird das Wissen rund um den Einsatz in-novativer (Sekundär-)Stoffe und Materialien durch eine anwendungsfreundliche Digitalisierung kommunaler Bau- und Sanierungstätigkeiten ausgebaut. Die Plattform bündelt Kenntnisse, zeigt neue Prozesse auf und setzt mit dem „Zukunftsatlas für zirkuläres Bauen“ ein Tool ein, das Start eines zirkulären Bau-Wikis werden kann. Anhand von beispielhaften Gebäudetypen entstehen so erste Muster für zirkuläres Bauen.

Modellvorhaben Bad Belzig | Klimawerkstatt Fläming – Gemeinsam grüner leben

Daten und Fakten

  • Projektnehmer: Neuland 21 e.V.
  • Ansprechperson: Frau Hennig, silvia.hennig@neuland21.de
  • Kooperationspartner: Smart Village e.V. (smart-village.net) und Stadt Bad Belzig (bad-belzig.de)
  • Kommune: Bad Belzig
  • Bundesland: Brandenburg
  • Gebietsfläche: 234,8 km²
  • Einwohnerzahl: 11.286

Ziel des Vorhabens ist der Aufbau einer Klimawerkstatt gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern der Stadt Bad Belzig. Eine interaktive Online-Plattform ermöglicht mithilfe von Open Data, eines Dashboards und einem Gamification-Ansatz lokalen Klimaschutz zum Mitmachen. Damit verbunden sind eine partizipativ entwickelte kommunale Klimaschutz-Agenda, die Vermittlung von digitalen Fähigkeiten, die Übertragbarkeit durch Öffentlichkeitsarbeit sowie die Erhöhung der örtlichen Lebensqualität im Einklang mit Klimaschutzzielen.

In der „Smart City“ Bad Belzig sollen Digitalisierung und Nachhaltigkeit stärker zusammengedacht werden. Nur was sind sinnvolle Klimaschutzmaßnahmen und wie lässt sich ihre Wirkung messen? Wie können Daten helfen, Bürgerinnen und Bürger für das Thema zu aktivieren? Diese Fragen möchte die Klimawerkstatt mit der partizipativen Entwicklung einer Online-Plattform beantworten. Die partizipative Entwicklung wird mit der Bad-Belzig-App und dem städtischen Beteiligungsportal verknüpft. Mit diesen Tools verfügt die Stadt bereits über eine digitale Infrastruktur, die sich gut für die aktive Einbeziehung der Bürgerinnen und Bürger eignet. Denn: Im Fläming gibt es bereits zahlreiche Vereine und Initiativen, die sich für Umwelt-, Klima- und Naturschutz einsetzen. Mit ihnen gemeinsam sollen weitere Zielgruppen wie Verwaltung, Unternehmen und Bürgerschaft noch stärker für ein grünes Leben im Fläming begeistert werden. In der Werkstattarbeit werden Klimaschutz-Agenda und Online-Plattform kontinuierlich und ko-kreativ entwickelt. In Internet-of-Things(IoT)-Workshops geschaffene Anwendungen und Umweltdaten fließen ins Dashboard der Plattform und dienen als Basis für regelmäßige spielerische Mitmachaktionen, sogenannten Klima-Challenges.

Die Online-Plattform wird umfänglich in die örtliche IT-Infrastruktur integriert, vor allem in die Bad-Belzig-App und die Beteiligungsplattform Consul. Mitmachaktionen werden so über die App und das Beteiligungsportal ausgespielt. In IoT-Workshops geschaffene Anwendungen und Umweltdaten sowie offene Verwaltungsdaten fließen in ein Dashboard der Plattform ein. Diese sollen ins Open-Data-Portal des Landes (Datenadler) eingespeist werden.

Modellvorhaben DigiPlan Anhalt, Anhalt Bitterfeld Dessau Wittenberg

Daten und Fakten

  • Projektnehmer: Energieavantgarde Anhalt e.V.
  • Ansprechperson: Thies Schröder (E-Mail: schroeder@energieavantgarde.de)
  • Namen der Kooperationspartner: Ausschreibungsabhängig
  • Kommune: Landkreise Anhalt-Bitterfeld und Wittenberg, Freie Stadt Dessau-Roßlau.
  • Bundesland: Sachsen-Anhalt
  • Gebietsfläche: 3.627 km²
  • Einwohnerzahl: ca. 379.900

Die Energiewende ist ein integraler Bestandteil der Klimawende. Damit dies gelingen kann, müssen die Vorteile vor Ort verdeutlicht und eine Teilhabe Aller am regionalen Energie-Balancekreis ermöglicht werden. Dies erfordert sorgfältige Planung: Wo sollen die nächsten Windkraftwerke stehen, wo die nächsten Photovoltaik-Anlagen? Wie lassen sich diese Planungen zum Vorteil Aller verbinden? Die Grundlage schafft das Wissen um die Region und deren Potenziale. Der „Digitale Planungsatlas“, das Ziel des Vorhabens, ermöglicht dieses Wissen, und damit eine qualifizierte Teilhabe an der Energiewende.

Regenerative Energien erfordern und ermöglichen dezentrale Strukturen – und damit auch eine Mitarbeit der Kunden am Wertschöpfungsprozess („Prosuming“). Zunehmend stoßen jedoch der Bau und die Erneuerung von Erneuerbare-Energien-Anlagen und das Speichern auf administrative Hürden und Akzeptanzgrenzen in der Bürgerschaft. Durch wirtschaftliche Partizipation auf kommunaler Ebene und eine Planung, die Eignungen und Restriktionen von Flächen und Standorten sowie technische Bedingungen gleichermaßen berücksichtigt, sollen die Akzeptanz erhöht und der klimapolitisch notwendige Zubau vereinfacht werden.
Bereits vorliegende Untersuchungen testieren der Region ein hohes Potenzial, um wichtige Standortvorteile zur Entwicklung des ländlichen Raumes mittels der regionalen Energiewende zu realisieren. Allerdings muss dafür das planerische Wissen verbessert und die Koordination vereinfacht werden, einschließlich einer transparenten Partizipation von Bürgerinnen und Bürger.

Als digitale Lösung wurde bereits ein sogenanntes Stakeholder Empowerment Tool in Form eines Prototypens entwickelt. Für die Zielgruppen Bürgerinnen und Bürger sowie Kommunalpolitik wird dieses Tool um die Entwicklung eines Informationssystems zur CO²-Bilanz erweitert. Die Integration von Prognosetools, wie eine Windprognose, verbessert die Möglichkeiten, Verbrauchsverhalten und Energiehandel vor Ort – digitalisiert und automatisiert – zwischen den Sektoren, Nachbarschaften und Kommunen auszusteuern.

Ein Programm des Bundesministeriums für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen (BMWSB) in Zusammenarbeit mit Bild-Dokument für das Frontend