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Solaranlage aus der Luft

DigiPlan Energiewandel Anhalt

Erste Seite der Infografik
Quelle: Forschungsassistenz Heimat 2.0: Das Projekt auf einen Klick

Die Energiewende ist ein bedeutender Bestandteil der Klimawende. Damit beides gelingen kann, müssen die Vorteile vor Ort verdeutlicht und eine Teilhabe Aller an regionaler Energieplanung und -gewinnung ermöglicht werden. Wo sollen die nächsten Windkraftwerke stehen, wo die nächsten Photovoltaik-Anlagen? Wie lassen sich diese Planungen zum Vorteil Aller verbinden? Wie können die Bürgerinnen und Bürger ihre Energiesouveränität erhöhen? Werden die Klimaschutzziele erreicht?
Die Grundlage zur Beantwortung dieser Fragen schafft das Wissen um die Region und deren Potenziale. Im Digitalen Planungsatlas wird dieses Wissen zur Verfügung gestellt, als Entscheidungsgrundlage und zur fundierten Teilhabe an der Energiewende.

Regenerative Energien erfordern und ermöglichen dezentrale Strukturen – und damit auch eine Teilhabe der Kunden am Wertschöpfungsprozess („Prosuming“). Jedoch stoßen der Bau und die Erneuerung von Erneuerbare-Energien-Anlagen sowie die Energiespeicherung auf administrative Hürden und Akzeptanzgrenzen in der Bürgerschaft. Durch wirtschaftliche Partizipation auf kommunaler Ebene und eine Planung, die Eignungen und Restriktionen von Flächen und Standorten sowie technische Bedingungen gleichermaßen berücksichtigt, kann die Akzeptanz erhöht und der klimapolitisch notwendige Zubau vereinfacht werden.
Untersuchungen erkennen in der regionalen Energiewende ein hohes Potenzial, um wichtige Standortvorteile zur Entwicklung des ländlichen Raumes realisieren. Allerdings muss dafür das planerische Wissen verbessert und die Koordination vereinfacht werden, einschließlich einer transparenten Partizipation von Bürgerinnen und Bürger. Hier setzt DigiPlan Anhalt an.

Die technische Lösung

Das Tool DigiPlan Anhalt setzt den Fokus auf ein dezentrales, verbrauchsorientiertes Energiesystem im ländlichen Raum, das die Synergien der Sektorenkopplung nutzt.
In der Anwendung kann zunächst die Ausgangssituation der aktuellen Energieerzeugung und -bedarfe sowie die Landschaftsnutzung veranschaulicht werden. Auch Planungen wie bspw. der „Sachliche Teilplan Windenergie 2027“ der Regionalen Planungsgemeinschaft Anhalt–Bitterfeld–Wittenberg sind darstellbar.
Vor diesem Hintergrund können mit dem Planungswerkzeug eigene Szenarien der Energienutzung entwickelt und visualisiert werden. Beispielsweise kann ermittelt werden, wie viele Flächen für Photovoltaikanlagen es bei dem konkreten Energiebedarf einer Region braucht und welche Flächen sich hierfür eignen. Die Szenarientechnik ermöglicht das Verstehen von Entscheidungsalternativen und deren Folgen für die CO2-Bilanz der Region. Durch die Integration einer CO2-Bilanz (Ist-Stand und Monitoring von Szenarien der Energiewende) werden die Anforderung der planerischen Steuerung des Zubaus EE-Wandler und -Speicher mit den Anforderungen des Monitorings der Klimaschutzziele in einem Tool verbunden. Alle Parameter werden gemeinsam betrachtet und mit den Zielvorgaben der Klimaneutralität 2045 verglichen.

Zielgruppen:

  • Kommunen, Landkreise, politische Entscheidungsträgerinnen und –träger werden bei der Energieplanung unterstützt
  • Zivilgesellschaft sowie weitere Interessengruppen aus dem öffentlichen und privaten Bereich können einbezogen werden

Technische Parameter:

Das Tool DigiPlan Anhalt ist ein Open-Source-Angebot – es ist kostenlos und quelloffen und kann mit spezifischen Daten für jede Region gefüttert werden. (https://github.com/rl-institut/digiplan). Die Webanwendung StEmp-Tool des Reiner Lemoine Instituts basiert auf Python und dem Web-Framework Django und wurde im Rahmen des Projektes weiterentwickelt. Eine Anleitung für Entwicklerinnen und Entwickler ist in das Angebot integriert, wodurch es einfach auf weitere Regionen übertragen werden kann. Anhand der im Frontend des Tools eingestellten Werte wird ein Energiesystemmodell – welches mit dem „open energy modelling framework (oemof)“ modelliert wurde – parametriert und serverseitig gelöst (Optimierung). Die Ergebnisse werden aufbereitet und über eine Application Programming Interface (API) an das User-Interface zurückgegeben und dort visualisiert.

Erfolgsfaktoren

+ gute Vernetzung mit regionalen Interessensgruppen, neutrale Position des Energieavantgarde Anhalt e.V. erleichterte die Kontaktaufnahme

+  erfahrene Projektpartner im Bereich Entwicklung und Datenerfassung

+ Verbesserung der Website und erhöhte Teilnahme an Usability-Tests über Online-Angebote parallel zu regionalen Werkstätten

Wie geht es weiter?

Das Planungstool DigiPlan Anhalt wird künftig innerhalb der Arbeit der Energieavantgarde Anhalt e.V., bspw. in den Beratungen im Rahmen der Kommunalen Energieeffizienznetzwerke, eingesetzt.
Integrierte Energieleitplanungen mehrerer Nachbarkommunen werden angestrebt, da diese die Geschwindigkeit der Planungen erhöhen und helfen, die am Markt vorhandenen knappen Kapazitäten der Energieplanungsbüros effizienter zu nutzen. Eine erste solche Integrierte Energieleitplanung mithilfe von DigiPlan Anhalt ist zwischen der Stadt Bitterfeld-Wolfen und Nachbarkommunen vereinbart.

Darüber hinaus steht das Planungswerkzeug allen Kommunen und Regionen, der Zivilgesellschaft, Initiativen und Ämtern zur Verfügung. Es wird lediglich eine Einführung benötigt, welche Teil des digitalen Angebotes ist. Die Moderation des Prozesses sowie die Datenerhebung erfolgen vor Ort in den jeweiligen Regionen. 

Landkreise Anhalt-Bitterfeld, Wittenberg und Stadt Dessau-Roßlau,
Sachsen-Anhalt

Digitale Plattform:
https://digiplan.rl-institut.de/de/

Projektnehmer: Energieavantgarde Anhalt e.V.
Ansprechperson: Thies Schröder
(schroeder@energieavantgarde.de)

Laufzeit

2021-2023

Status

Abgeschlossen

Ein Programm des Bundesministeriums für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen (BMWSB) in Zusammenarbeit mit Bild-Dokument für das Frontend