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Personen an einem Tisch

Wissensplattform für Zukunftsorte

Erste Seite der Infografik
Quelle: Forschungsassistenz Heimat 2.0: Das Projekt auf einen Klick

Das Netzwerk Zukunftsorte e. V. und die beteiligten Macherinnen und Macher sowie progressiven Kommunalvertretungen erkennen nicht nur Schwächen in den ländlichen, von Abwanderung betroffenen Regionen. Die dünn besiedelten Gegenden bieten Experimentier- und Gestaltungsraum und sind attraktiv für Gemeinschaftsprojekte.
Die im Modellvorhaben entwickelte digitale Wissensplattform für Zukunftsorte bündelt und teilt Erfahrungen und Praxiswissen von Machern und Immobilienbesitzerinnen innovativer, gemeinwohlorientierter Wohn- und Arbeitsorte auf dem Land. Sie bietet den beteiligten Akteuren zielgruppengerecht und niedrigschwellig vielfältige Inspiration, umfangreiches Fachwissen und praxisnahe Lösungsansätze für Ansiedlung, Aufbau und Betrieb von Kreativ- und Zukunftsorten in wiederbelebten Bestandimmobilien. Gute Praxisbeispiele solcher Impulsprojekte werden auf einer wachsenden Karte und mit projektspezifischen Orteprofilen sichtbar gemacht. Das bietet praktische Möglichkeiten des miteinander Vernetzens und voneinander Lernens. Für die Inhalte der Wissensplattform für Macherinnen wurde das wertvolle Wissen und Erfahrungen von Zukunftsort-Akteuren und Netzwerkpartnern gesammelt und in Schwerpunktthemen extrahiert.
Der Aufbau der digitalen Wissensplattform für Wegbereiterinnen zur Unterstützung von Kommunen im Prozess der Leerstandsentwicklung wurde maßgeblich mit der Kooperationspartnerin Stadt Angermünde umgesetzt. Das gemeinsam entwickelte Konzept wurde innerhalb der Laufzeit des Modellvorhabens parallel als Reallabor vor Ort angewendet. Vor allem durch das Teilprojekt Leerstands-Matching konnte wertvolles Wissen über Chancen, Hürden und Entwicklungsschritte sowie Methoden wie etwa die Vergabeart Konzeptverfahren in enger Kooperation zwischen Gemeinden, Eigentümerinnen und interessierten Gruppen an realen Immobilien erprobt werden und modellhaft in die Wissensplattform münden.

Die technische Lösung

Gruppenaufbau, Nutzungskonzepte, Betreibermodelle, Konzeptverfahren – die digitale Wissensplattform bietet Praxiswissen rund um die Aktivierung von leerstehenden Gebäuden in Text, Bild, Audio und Video.
Über 60 Orte-Profile mit vielen Fotos und Projektdokumentationen zeigen, was bereits entstanden ist. Unzählige Videos, Audio-Snippets und Zitate lassen die Erfahrungen von Menschen hinter den Projekten lebendig werden.

Zielgruppen:

  • Akteurinnen und Akteure von Initiativen zum Aufbau von Wohn- und Arbeitsprojekten werden durch die Wissensplattform in ihrem Bestreben unterstützt, mit ihren Projekten zur
    lokalen und regionalen Entwicklung beizutragen.
  • Kommunen dient die Plattform der Bewusstmachung von Handlungsoptionen in Bezug auf die alternative gemeinwohlorientierte Entwicklung von Leerstand und zeigt erste Schritte auf.
  • Eigentümerinnen und Eigentümer werden durch die Wissensplattform bestärkt, nicht nach Höchstgebot zu verkaufen, sondern gemeinwohlorientierte Nutzerinnen und Nutzer zu begünstigen.

Technische Parameter:

Die Wissensplattform wird über das Craft Content-Management-System (CMS) betrieben. Das auf PHP & MySQL basierende Open Source CMS wurde mit individuellen Komponenten weiterentwickelt, um die Funktionen, Filter und Karten der Wissensplattform zu ermöglichen. Dabei wurde auf einen Mix aus Eigenentwicklungen und bereits bestehenden Open-Source-Komponenten gesetzt.
Durch die Multisite-Funktionalität und Schnittstellenoffenheit können die verwendeten Daten und Informationen bei Bedarf in Austausch mit anderen Systemen implementiert werden.
Die Quellcodeverwaltung, Ticketverwaltung und -dokumentation erfolgt in GitLab.

Erfolgsfaktoren und Herausforderungen

Die Projetnehmer konnten auf Vorarbeiten und –prozesse sowie auf ein großes und vielfältiges Akteursnetzwerk zurückgreifen.
Herausfordernd für die inhaltliche Konzeption und Befüllung war, dass nur auf wenige bereits aufbereitete Informationen zugegriffen und an keinen wissenschaftlichen Stand angeknüpft werden konnte. Die Generierung der Informationen sowie die Befüllung der Plattform waren somit umfangreicher als geplant.
Eine Erkenntnis aus dem Prozess für die Kommunen und das Netzwerk Zukunftsorte war es, dass innovative Methoden und viel Überzeugungskraft braucht, um Privateigentümer von dem Mehrwert
gemeinwohlorientierter Immobilienentwicklung zu überzeugen.

Wie geht es weiter?

Die Wissensplattform ist frei zugänglich und soll zukünftig mit weiterem Wissen und Impulsorten angereichert werden. Hierbei wird zunächst auf Netzwerk-Mitglieder gesetzt.

Die Ergebnisse und Erkenntnisse, Problemstellungen und Herausforderungen des exemplarischen Vergabeprozess in der Stadt Angermünde, die Bedarfe und das erlangte Wissen, aber vor allem die veränderte Haltung der Kommunalvertretungen hinsichtlich Gemeinwohlorientierung und Bestandsbelebung als Gemeinwohlressource stehen im Leitfaden zu Konzeptverfahren in kleineren Kommunen zur Verfügung und dienen anderen Kommunalvertretungen und Immobilieneigentümerinnen im suburbanen und ländlichen Raum als Ermutigung, Inspiration und praxisnahes Werkzeug.

Die erlangten Kompetenzen und die Profilschärfung der Stadt Angermünde, die aus dem Modellprojekt hervorgegangen sind, werden im neuen KOmmunen-Netzwerk geteilt und tiefergehend verfolgt. Im Transfervorhaben „Netzwerk für Zukunftsort-Kommunen“ werden neben der Vertiefung und Weitervermittlung der Inhalte auf der Wissensplattform die Einbindung weiterer Fachleute sowie Kommunalvertreterinnen und -vertretern verfolgt. Ziel ist es, ein kommunales Netzwerk von progressiven Gemeinden und Kleinstädten aufzubauen, um den Ansatz einer Gemeinwohlorientierten Leerstandsentwicklung (GLE) unter fortschrittlichen Kommunen bekannt und zugänglich zu machen.

Stadt Angermünde, Brandenburg

Digitale Plattform:
https://wissen.zukunftsorte.land/

Projektnehmer:
Netzwerk Zukunftsorte e. V., Prötzel
Ansprechperson: Frau Bade
(kathrin@zukunftsorte.land)
Kooperationspartner: Stadt Angermünde

Das Projekt ist Teil des Heimat 2.0 Ergebnistransfers.

Laufzeit

2020-2023

Status

Abgeschlossen

Ein Programm des Bundesministeriums für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen (BMWSB) in Zusammenarbeit mit Bild-Dokument für das Frontend