Resiliente Regionen
In den letzten Jahren sind krisenhafte oder katastrophale Ereignisse häufiger eingetreten. Damit ist in den Regionen das Bewusstsein gestiegen, sich zukünftig besser auf mögliche Auswirkungen vorzubereiten. Dies ist mit dem Begriff der Resilienz verbunden. Das Programm Region gestalten fördert elf Modellvorhaben, um in den in den kommenden drei Jahren innovative Handlungsansätze für mehr Regionale Resilienz zu entwickeln und umzusetzen. Das inhaltliche Spektrum ist dabei vielfältig, etwa der Schutz der kritischen Infrastruktur, die Vorsorge gegenüber Extremwettereignissen oder die Sicherung von Wertschöpfungsketten.
Ausgangslage
Die vergangenen Jahre haben gezeigt, dass Wirtschaftskrisen, Naturkatastrophen, Cyberattacken und andere krisenhafte Ereignisse erhebliche Folgen auf ländliche Räume als Wohn- und Arbeitsorte haben können. Dabei gibt es Krisen wie die Corona-Pandemie oder die Energieversorgung, die auf alle Räume gleichermaßen wirken, aber auch solche, die nur regionale Auswirkungen haben, etwa Hochwasser oder Cyberangriffe. Entsprechend sind Regionen – und damit die wirtschaftliche und soziale Entwicklung sowie die Lebensqualität –in sehr unterschiedlichem Maß von Krisen betroffen. Gleichzeitig verfügen die Regionen in einem unterschiedlichen Maß über die Fähigkeit, mit Katastrophen- und Krisenereignissen umzugehen. Somit wird Regionale Resilienz als Fähigkeit eines regionalen Systems und seiner Bevölkerung verstanden, schockartigen Ereignissen widerstandsfähig zu begegnen. Wichtig sind daher auch Risikoanalysen, die die regionale Ausgangssituation gut darlegen.
Ziel
Es lässt sich nicht vorhersagen, welche krisenhaften Ereignisse in der Zukunft auf Regionen zukommen können. Daher ist es wichtig, dass die Modellvorhaben ein möglichst großes Portfolio abdecken, um gute Lösungen für unterschiedliche Fragestellungen zu entwickeln. Ziel ist, dass die geförderten Regionen einschneidenden Ereignissen mit einer proaktiven Risikovorsorge besser begegnen, indem sie die Auswirkungen eines Ereignisses im besten Fall vermeiden oder in seiner Wirkung auf die Bevölkerung und den Raum vermindern. Mithilfe flexibler und leistungsfähiger Organisationsstrukturen sollen sich die Regionen schnell erholen, anpassen und somit ihre Resilienz stärken. Aktuelle und künftige Krisen sollen auch als Möglichkeitsfenster angesehen werden, um grundlegende Anpassungsprozesse in den Regionen anzustoßen. Dazu gilt es vorab, resiliente Organisationsstrukturen zu schaffen, welche diese Krisen auffangen und die benötigten raumwirksamen Prozesse umsetzen können. Im Rahmen der Förderinitiative sollen die Modellvorhaben daher folgende vier Bausteine erarbeiten:
Erstellung regionaler Risikoanalysen
Entwicklung von regionalen raumbezogenen Konzepten und Strategien zur Vermeidung, Reduzierung von und Anpassung an Risiken einschließlich planerischer Ansätze
Maßnahmen zur Risikokommunikation und Etablierung eines Risikodialoges unter Berücksichtigung bestehender bzw. in Neu-Strukturierung befindlicher Prozesse
Aufbau geeigneter Strukturen zur Bewältigung externer und interner Krisen im Sinne einer Resilienz-Governance mit agilen Verwaltungsstrukturen, um auf neue Krisen besser reagieren zu können oder die Etablierung weiterer, resilienzfördernder Elemente in der Region.
Die Modellvorhaben werden durch eine Forschungsassistenz wissenschaftlich beraten und begleitet. Aus den Ergebnissen der Projekte werden Handlungsempfehlungen zur Steigerung regionaler Resilienz in ländlichen Regionen abgeleitet, die auch in anderen Regionen Anwendung finden können.